Die 10 Bücher für die einsame Insel

Sag mal, welche 10 Bücher würdest Du auf eine einsame Insel  mitnehmen?„, fragte mich letzte Woche eine Teilnehmerin, als sie vor meinem Bücherregal stand.

Mein spontane Antwort: „Die Bücher mit den meisten Post-Its und Randnotizen, denn das sind meine Buchenholz-Bücher.“

Teilnehmerin: „Buchenholz-Bücher????

Ich: „Weisst Du, Buchenholz brennt am längsten. Da am Rande stehen auch noch ein paar „Tannenholz-Bücher“, die knistern schön, aber das Feuer hält nicht sehr lange vor.“

Sicher kennen auch Sie solche „Tannenholz-Bücher„. Bücher, die sich irgendwie laut und marktschreierisch in unsere Aufmerksamkeit drängen, über den Titel oder das Buch-Cover ein Strohfeuer entzünden, das meist aber schon nach den ersten Seiten wieder erlischt.

Ganz anders sind da meine „Buchenholz-Bücher“: Meist x-mal gelesen, mit Dutzenden von Randnotizen und Bemerkungen verunstaltet und oft schon recht zerfleddert.

Aber was macht diese Bücher aus? Oftmals haben sie in mir mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben, mich im Kern mit etwas berührt, das gerade eine Rolle für mich spielte und (fast) immer waren es einfache Sätze oder Analogien, die sich wie „Ohrwürmer“ in meinem Kopf festsetzten.

Zum Beispiel:

Der Denker und der Beweisführer

„Es gibt nur zwei Instanzen in deinem Kopf: 1. Der Denker und 2. Der Beweisführer. Der Denker kann alles denken, was möglich ist. Er kann denken, die Menschheit ist gut oder die Menschheit ist schlecht. Der Beweisführer hingegen hat nur eine einzige einfache Aufgabe: Zu beweisen, was dein Denker denkt.“

(Robert A. Wilson)

Und… es waren Bücher, bei denen mich der Mensch hinter dem Buch mindestens so fasziniert hat, wie das Buch selbst.

Ich schätze mich sehr glücklich, einige dieser Autoren persönlich kennen gelernt zu haben:

Zum Beispiel Paul Watzlawick, für den ich vor vielen Jahren in einer Kaffeepause loszog, um ihm ein Stück Sachertorte zu organisieren, Vera F. Birkenbihl, die mich mitten in einem Meeting mit der Bitte überraschte, ihren Hometrainer zu reparieren, Frank Farelly, der mich lehrte, was es heißt, einen Klienten liebevoll zu provozieren oder Robert Anton Wilson, der uns 1999 in Los Angeles eine Stunde lang an den Rand der Verzweiflung brachte, mit der Aufgabe, alles von einer Zigarette sinnlich wahrzunehmen, was es zu sehen, hören, schmecken und riechen gab.
Jedes Mal, wenn ich heute ein Buch dieser Menschen in die Hand nehme, bin ich schlicht und einfach …. dankbar.

Und falls Sie jetzt ein paar Tipps von mir haben wollten dann wären es diese:
  1. Lesen Sie (noch) mehr Bücher!
  2. Finden Sie Ihre 10 Bücher, die Sie auf eine einsame Insel mitnehmen würden.
    (geplante Aufenthaltsdauer: unbestimmt!)
  3. Lernen Sie die Autoren Ihrer „Buchenholz-Bücher“ persönlich kennen – das ist übrigens meist leichter als Sie denken.
Hier eine kurze Liste meiner „Buchenholz-Autoren“:
  • Vera F. Birkenbihl/ Michael Birkenbihl
  • Paul Watzlawick
  • Frank Farelly
  • Robert Anton Wilson
  • Heinz von Foerster
  • Ashley Montagu
  • Ron Smothermon
  • Tor Norretranders
  • Kambiz Poostchi
  • Dan Siegel
  • Peter Senge
Und welche 10 Autoren/Bücher würden Sie auf alle Fälle mit auf die Insel nehmen?