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5 Wege, um Werte wirksam in Ihrem Unternehmen zu etablieren

Werte, die Werte schaffenWenn ich in Unternehmen gerufen werde, weil dort ein „Kommunikations-Problem“ existiert, dann liegt die Ursache nicht immer auf der Ebene mangelnder Kommunikations-Kompetenz. Oftmals stecken hinter vordergründigen, aber oft wiederkehrenden Problemen – tiefere Ursachen, z.b. eine nicht existierende, nicht kommunizierte oder inkongruent gelebte Wertekultur.
In solchen Fällen wäre ein Team- oder Kommunikationsseminar nur „Flickwerk“ – im besten Falle „Symptombehandlung“.

Oft (leider nicht immer;-) gelingt es mir, die Führungskräfte davon zu überzeugen, gemeinsam etwas tiefer zu schürfen – und sich mit jenen Aspekten zu beschäftigen, die hinter dem problematischen Verhalten von Menschen oder Teams stehen, z.B. den Werten.

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AK074 Die Losada-Rate… so stärkt man (nicht nur) Teams

© N-Media-Images - Fotolia.com2005 machte eine wissenschaftliche Studie Furore, in der die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson und der brasilianische Unternehmensberater Dr. Marcial Losada eine spannende Entdeckung veröffentlichten: Es gibt einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Performance eines Teams und der Art der Sprache, die Teammitglieder miteinander pflegten.

Dazu Barbara Fredrickson:Wir gingen in 60 Unternehmen und transkribierten jedes Wort, das in den Team-Meetings diese Unternehmen geäussert wurde. Einige dieser Teams waren „High-Performer“, andere „Low-Performer“ und wieder andere Teams lagen im Mittelfeld. Danach kodierten wir jeden Satz nach positiven und negativen Äusserungen und berechneten das Verhältnis von positiven zu negativen Wortmeldungen.

Unsere Studie zeigt klar auf: Es gibt hier eine klare Trennlinie. Teams, bei denen das Verhältnis von positiven zu negativen Aussagen besser als 2,9 : 1 war, waren eindeutig „High Performer“. Sie hatten ein deutlich besseres Team-Klima, eine grössere Bandbreite von kreativen Ideen, wenn es um Problemlösungen ging und es waren zudem auch die erfolgreichsten Teams, gemessen an Kriterien, wie Profitabilität, Kundenzufriedenheit und den Ergebnissen ihrer 360-Grad-Beurteilung.

Wow – dachte ich, als ich diese Studie vor kurzem wieder einmal zwischen die Finger bekam. Wenn das stimmte, was Fredrickson und Losada da festgestellt haben wollen, dann wäre in diesem Ansatz ja „eine Menge Musik“ drin – und zwar nicht nur für Teams, sondern für jede Art von zwischenmenschlicher Beziehung – also auch für Familien oder Partnerschaften. Und ich forschte weiter, bis ich vor 14 Tagen einen eigenen Feldversuch startete – aber davon später.

Als ich mich in die Studien der beiden tiefer einlas, erfuhr ich u.a., dass jene Teams, die unter dem Verhältnis 2,9:1 lagen, interessante Phänomene zeigten: Sie verloren in schwierigen Zeiten ihre Flexibilität, zeigten wenig Bereitschaft, festgefahrene Wege zu verlassen und wiesen eine eher geringe Resilienz auf. Resilienz ist der psychologische Fachausdruck für die Widerstandsfähigkeit, Krisen erfolgreich zu meistern.

Das erinnerte mich lebhaft an die Ergebnisse der letzten Gallup-Studien (1), nach der 86% der deutschen Arbeitnehmer eine geringe oder gar emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben.

Liegt diese katastrophale Quote u.U. auch an der Art der Kommunikation die diese Menschen untereinander und ihre Führungskräfte zu ihnen pflegen?

Wenn ich mir die Kriterien von Losada anschaue, die er 2005 bei seinen Untersuchungen zu Grunde gelegt hat, neige ich dazu, meine Frage selbst mit „ja“ zu beantworten.

Losada zählte damals in den Teammeetings:

  1. negative Redebeiträge wie gegenseitige Abwertungen, Geringschätzungen, Missbilligung, oder sogar Sarkasmus und Zynismus im Vergleich zu positiven Aussagen, wie Ermutigung und Wertschätzung
  2. wie oft Team-Mitglieder sich gegenseitig in Frage gestellt haben im Vergleich dazu wie stark sie sich gegenseitig unterstützt haben
  3. wie oft die Mitglieder der einzelnen Teams eher auf sich selbst bezogen waren – also versuchten, die eigene Meinung und den eigenen Standpunkt durchzusetzen im Vergleich dazu, wie oft sie versuchten, wirklich zu verstehen, was der andere meint.

Kurzum: Wenn es also mindestens 3 Mal so viel wertschätzende, unterstützende und positive Wortbeiträge in den Teammeetings gab, blühten die Menschen richtiggehend auf. Und nicht nur, dass sie sich wohler fühlten, nein, dies schlug sich sogar „knallhart“ in ihrer Performance nieder.

Das war Grund genug für mich, einmal zu recherchieren, mit welchen praktischen Übungen ich meine persönliche „Losada-Rate“ verbessern kann („man muss ja nicht schlecht sein;-)), um noch besser zu werden.).

Wenn Sie sich für diese „Pimp-your-Losada-Rate“-Technik interessieren,

  • erfahren möchten, wie dies genau geht, um Ihre persönliche „Losada-Rate“ zu verbessern,
  • als Führungskraft die Performance Ihres Teams zu erweitern
  • oder zu Hause in Ihrer Familie etwas Gutes tun wollen…

… dann hören Sie dazu meinen aktuellen Podcast und/oder laden das komplette 7-seitige Manuskript zu diesem Thema herunter.
Sie finden beides Podcast und Manuskript auf meiner Seite: www.abenteuer-kommunikation.de oder direkt unter http://j.mp/ak074-losada

 

Ihre Stimmung beeinflusst, was Sie wie wahrnehmen

NLP ModellierungsprozessJeder kennt es: Wenn man gute Laune hat, sieht die Welt ganz anders aus, als wenn man mürrisch und mies gelaunt durch die Gegend läuft. Im NLP haben wir das „Modell des menschlichen Modellierungsprozesses„, der auch¬† diesen Zusammenhang deutlich macht: Je nachdem, in welchem inneren (emotionalen Zustand) ich mich befinde, beeinflusst diese meine Wahrnehmung.Ein Beispiel: Stellen Sie sich bitte (nur für einen Moment) vor, Sie sind mit dem Auto zu einem wichtigen Termin unterwegs und¬† fühlen sich schon ziemlich gestresst, weil Sie spät dran sind. Frage: Was glauben Sie, wieviele Verkehrsampeln stehen auf „Rot“ und wieviele auf „Grün“? ;-))Ein zweites Beispiel: Gleiche Situation – nur ein paar Jahr(e)zehnte früher (als es noch keine Navigationsgeräte gab und Sie dringend eine rote Ampel bräuchten, um schnell mal einen Blick in den Stadtplan zu werfen, der auf Ihren Knien liegt. Wieviel Ampeln sind nun rot und wieviele grün?Rein statistisch werden Sie in beiden Beispielen gleich viele rote und grüne Ampeln passieren – nur Ihre Wahrnehmung wird Ihnen in Situation 1 etwas anderes vorgaukeln als in Situation 2, denn Ihre Wahrnehmung wird maßgeblich durch Ihren inneren emotionalen Zustand beeinflusst.Diesen Zusammenhang zwischen innerem Zustand und Wahrnehmung wurde nun von dem kanadischen Forscher Taylor Schmitz und seinen Kollegen an der University of Toronto näher untersucht.Das Ergebnis:¬† Wer in einer guten Stimmung (positiven inneren Zustand) ist, nimmt die Welt anders war. Eine positive Stimmung erweitert nachweislich das Gesichtfeld und sorgt dafür, dass das Gehirn mehr Details imHintergrund registriert. Ist die Stimmung hingegen auf dem Nullpunkt, engt sich das Gesichtsfeld ein und es entsteht eine Art „Tunnelblick“. Der aktuelle emotionale Zustand beeinlußt also nicht nur, wie unser Gehirn Wahrnehmungen verarbeitet, sondern greift elementar in den Wahrnehmungsprozess ein.Quelle: Taylor Schmitz (University of Toronto et al.: im Journal of Neuroscience, Bd. 29 „Opposing Influences of Affective Valence on Visual Cortical Encoding„, Juni 2009Mein persönlicher Kommentar:

  1. Für die Skeptiker: Es mag sein, das NLP nicht (immer) den Regularien der wissenschaftlichen Welt genügt und sich (zu Recht) den Vorwurf gefallen lassen „sollte“, „NLP ist unwissenschaftlich“ – dennoch scheinen – besonders neuere Forschungsergebnisse immer wieder Annahmen des NLP zu bestätigen ;-).
  2. Für die Pragmatiker: Akzeptieren Sie, dass sich Ihre Wahrnehmung und Ihr aktueller emotionaler Zustand gegenseitig beeinflussen und sorgen Sie mit geeigneten (NLP-)Mitteln (wie z.B. Ankertechniken oder der Arbeit mit Submodalitäten) dafür, dass Sie in einem guten Zustand sind und Ihr Gehirn all die Informationen wahrnehmen kann, die es wahrzunehmen gilt.(Sollten Sie (noch) nicht genau wissen wie dies geht, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren nächsten NLP-Trainer oder -coach.