Die Entwicklung des HBDI

Mit dem HBDI hat Ned Herrmann eine Methode entwickelt, die die individuell unterschiedlichen Denkstile deutlich sichtbar und damit vergleichbar macht. Aus der Auswertung eines Fragebogens ergibt sich ein Profil, das zeigt, in welchen Maße unterschiedliche Denkstile bevorzugt, genutzt oder vermieden werden. Ned Herrmanns Entwicklung basiert auf seinen Untersuchungen über menschliche Kreativität im Rahmen seiner Arbeit als Leiter der Führungskräfte-Entwicklung bei General Electric in den USA.

Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen ergab sich ein sehr interessanter Zusammenhang mit den Ergebnissen der GehirnforschungVor allem in den Arbeiten von Paul Broca, Paul McLean und Roger Sperry fand Ned Herrmann viele Entsprechungen seiner eigenen Beobachtungen, von einer völlig anderen Warte aus. Medizinische Untersuchungen haben gezeigt, daß unser Großhirn ein symmetrisch angelegtes Organ ist, dessen beide Hemisphären weitgehend unterschiedliche Funktionen ausüben:Danach ist die linke Seite des Großhirns eher geeignet für logisch-analytische Vorgänge. Ihre Arbeitsweise ist sequentiell; Schritt für Schritt sicherndes Denken hat hier seinen Ursprung.Man weiß auch, daß die Sprachzentren bei den meisten Menschen im linken Teil des Großhirns liegen.Dagegen ist die rechte Hemisphäre im wahrsten Sinn des Wortes sprachlos. Sie arbeitet mit Bildern, Mustern und non-verbalen Ideen. Wenige Details genügen, um eine Vorstellung vom Gesamtbild entstehen zu lassen. In diesem Bereich unseres Großhirns entwickeln sich Konzepte und Visionen.Über die Zweiteilung des limbischen Systems, das unter den beiden Großhirnhälften liegt, gibt es noch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es stammt aus einer früheren Entwicklungsstufe des Menschen und gilt als der Bereich, in dem Gefühle und verhaltensorientierte Denkweisen ihren Ursprung haben. Zwei- bis dreihundert Millionen Nervenzellen verbinden über den sogenannten Balken (Corpus Callosum) die beiden Hemisphären und sorgen für eine pausenlose und außerordentlich schnelle Verknüpfung aller Informationen. Das bedeutet, daß wir das Zusammenspiel der unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmodi als getrennte Prozesse wahrnehmen.

Ned Herrmann entwarf ein metaphorisches Modell der unterschiedlichen Bereiche des Gehirns, das die Denk- und Verhaltensweisen in folgende vier Kategorien einordnet: Einerseits die linke und die rechte Hemisphäre, andererseits der cerebrale Bereich (oben) und der limbische Bereich (unten).So ergeben sich vier Quadranten, A, B, C, D, denen bestimmte Merkmale zugeordnet werden.Die bildliche Darstellung verdeutlicht die Entwicklung des Modells.Diese Einteilungen geben den komplexen Aufbau und die Arbeitsweise des Gehirns nur sehr unvollständig wieder. Sie sollen als Modell dienen, ähnlich wie eine Landkarte uns als Modell einer Landschaft dient.Die Gültigkeit (Validität) des Herrmann Dominanz Instruments ist unabhängig von der Frage, in welchem Maße unser Denken und Verhalten tatsächlich von den oben beschriebenen gehirnphysiologischen Funktionen gesteuert wird; das Instrument ist in sich valide.