Daten, Information und Wissen

Wie schlampig gehen wir doch oft mit Alltags-Begrifflichkeiten um? Auch mir ging gestern abend wieder einganzer Kronleuchter auf, als ich in dem Buch von Andreas Zeuch “ Management von Nichtwissen in Unternehmen“ etwas herumschmökerte.

Können Sie mir auf Anhieb erklären, was der Unterschied zwischen

  • Daten
  • Information und
  • Wissen

ist? Natürlich hatte ich ein (Sprach-)gefühl zu jedem dieser Wort, doch um einiges klarer wurde es mir, als Andreas eine – mir sehr eingängige – Formulierung von Helmut Willke beschreibt:

  1. Daten:
    Es gibt keine Daten an sich. Daten sind immer abhängig von unseren Beobachtungsinstrumenten, egal ob dies unsere eigenen Sinne sein mögen, technische Apparaturen oder geistige Instrumente. Erst durch unsere Augen sehen wir das frische Gelb einer reifen Zitrone; (…) und erst mit einem Elektronenmikroskop können wir visuelle Daten von Zellstrukturen erzeugen. Eine besondere Bedeutung kommt den geistigen Instrumenten im Sinne von Theorien, Ideologien, Vorurteilen und ?Ñhnlichem zu. Denn diese kognitiven Landkarten definieren, was wir sehen (wollen) und was nicht: „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nciht sein darf.
  2. Information:
    Die wahrgenommen Daten werden dann durch den Filter systemspezifischer Bdeutsamkeit zu Informationen. Konkret heißt das: Die gelbe Zitrone sehe ich nur dann, wenn sie zu ihrer Umwelt einen bedeutsamen Unterschied für mich darstellt (…) Wenn mir Zitronen egal sind, übersehe ich sie möglicherweise, selbst vor einer schwarzen Wand.
    Damit wird deutlich, dass Bedeutsamkeit (Relevanz) vom jeweiligen Sytstem abhängt, in diesem Fall meiner eigenen Person. Das System kann aber auch ein Team, ein Unternehmen oder eine Gesellschaft sein. Für einen Automobilzulieferer sind Forschungen zu künstlicher Grammatik unbedeutend und werden nicht wahrgenommen. Besonders wichtig: Ein Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Personen, Team, Unternehmen, kurz: Systemen ist nicht möglich. Schliesslich müsten die verschiedenen Systemen identische Relevanzkriterien haben. Dementgegen neigen wir zu der Annahme, dass die gesendeten Daten, sei es als gesprochene Worte oder E-Mail, beim Empfänger zu denselben Informationen führen, die sie für den Sender darstellen. Faktisch wird aber die Bedeutungsgebung durch den Empfänger der Nachricht definiert (…) Das scheinbar Selbstverständliche ist das eigentlich Mißverständliche.
  3. Wissen:
    Letztlich werden die Informationen mit bereits vorhandenem und gespeichertem Wissen in Form von Erfahrungsmustern zu neuem Wissen verknüpft (…)

Quelle: